P.A.N. Ergotherapie

Neurofeedback

Neurofeedback

Bei diesem Verfahren wird mittels EEG (Elektroenzephalogramm) die Hirnaktivität gemessen. Die verschiedenen Bewusstseinszustände entsprechen bestimmten Frequenzen. So steht z. B. Theta 2 für den Zustand von Müdigkeit und

Unaufmerksamkeit, Beta 1 und 2 steht für bewusste Konzentration und eine gute Informationsverarbeitung, dagegen ist die Frequenz Hi- Beta ein Zeichen für Stress mit hohem Energieverbrauch. Durch das Neurofeedback lernt der Patient seine Hirnaktivität zu seinen Gunsten zu verändern und bewusst anzusteuern. Dazu wird beim Training in der Regel ein Film abgespielt, welcher nur bei bestimmten Frequenzbereichen in Bild und Ton läuft. Durch dieses Training lernt das Gehirn erst einmal unbewusst. Diese anfängliche Lernphase sollte über ca. 3 Wochen mit 2-3 Sitzungen wöchentlich stattfinden. Dazwischen muss ein Tag pausiert werden zur Konsolidierung des Gehirns Das heißt, dass die neuen Erfahrungen durch ein Erhöhen der Synapsendichte abspeichert werden.

In den darauffolgenden Trainingsphasen lernen die Patienten diese Zustände bewusst anzusteuern. Dafür genügt ein Termin pro Woche. Um das Neurofeedback in der

Ergotherapie durchzuführen, muss auf den Verordnungen eine Therapiedauer von 45

Minuten, noch besser 60 Minuten pro Einheit festgelegt sein (bei einer sensomotorische- perzeptiven Behandlung stehen 45 Minuten zur Verfügung, bei einer psychisch- funktionellen Behandlung 60 Minuten, Blankoverordnungen geben den behandelten Therapeuten die Möglichkeit über die Anzahl und Dauer einer

Therapieeinheit selbst zu entscheid). Um Erfolge zu erzielen, sollte man von 20- 40 Sitzungen einplanen. Wenn die gewünschte Symptomverbesserung über einen längeren Zeitraum stabil ist, kann die Therapie beendet werden.

Das Neurofeedback hat einen längerfristigen Lerneffekt und es gibt keine

Nebenwirkungen. Empfehlenswert ist es allerdings nach 3- 6 Monaten noch einmal eine Kontrollsitzung zu machen, um zu schauen, ob die Werte immer noch den letzten Sitzungen gleichen.

Das Neurofeedbackverfahren kommt bei zahlreichen Problembereichen zum Einsatz.

So kann dieses Training beispielsweise bei AD(H)S die Theta-Frequenz (entspricht

Tagträumerei) verringern, die Frequenz des Sensomotorischen Rhythmus (hilft beim

Lernen und Gelerntes abzurufen) erhöhen und ebenso ist es möglich die Hi-BetaFrequenz (ist erhöht bei motorischer Unruhe und Defizite in der Impulskontrolle) zu senken.

Therapeutische Anwendungen bei:

chron. Schmerzen

  • Schlafstörungen
  • Tinnitus

Epilepsie

  • Tic- Störungen, Tourette- Syndrom

Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind:

  • Verbesserung der Fähigkeit sich zu entspannen  Stresstoleranz steigern

  Konzentration und Aufmerksamkeit verbessern   regulierende und heilende Zustände wie in der Meditation zu fördern   Verbessern der Lernfähigkeit durch erhöhte Aufnahmefähigkeit (gute

Vorbereitung für anstehende Prüfungen, ca. 5 Sitzungen empfohlen)